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Hitzige Debatten um Rathaussanierungen sind im Südkreis momentan nicht selten – man denke nur an Rethem. Damit es in Schwarmstedt gar nicht erst so weit kommt, will die SPD-Grünen-Gruppe im Samtgemeinderat frühzeitig nicht nur Verwaltung und Politik ins Boot holen, sondern vor allem auch die Bürger. Daher hat sie einen Antrag gestellt, die Planungskosten von geschätzt 300.000 Euro noch in 2018 in den Haushalt einzustellen und moderierte Workshops mit Bürgerbeteiligung auf den Weg zu bringen. Doch damit hat die Gruppe gleich für die erste hitzige Diskussion im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Feuerwehr und Bürgerdienste gesorgt.Hintergrund: Das Rathaus Schwarmstedt ist sanierungsbedürftig. Darüber herrscht in der Verwaltung und im Rat Konsens. Eine Machbarkeitsstudie unterstreicht die unbestrittene Tatsache. Da nun auch ein bisher als Privatwohnung genutzter Bereich samt Garten zur Verfügung steht, die Zinsen historisch tief sind und über Leader eine Fördergelderquelle angezapft werden könnte, möchte die SPD-Grünen-Gruppe keine wertvolle Zeit bei der Planung verstreichen lassen. Insgesamt, auch das offenbart die Machbarkeitsstudie, müsste die Samtgemeinde Schwarmstedt für eine Sanierung des Gebäudes und eine Umgestaltung der Ortsmitte zwischen 2,9 und 3,2 Millionen Euro in die Hand nehmen.„Wenn nicht jetzt, wann dann“, fragte Jürgen Hildebrandt (SPD) bei der Aussprache im Ausschuss am Donnerstagabend. Das Dach sei marode, die Wohnung abgängig, die Elektro-Installationen und die EDV nicht mehr auf Stand. Die Machbarkeitsstudie liege vor, zeige „wo wir stehen“ und Möglichkeiten, wie das äußere Erscheinungsbild des ehemaligen Kaufhauses erhalten bleiben könne.Henrik Rump (CDU) zeigte sich überrascht von dem Antrag. „Wir waren uns einig, dass das Hallenbad zuerst umgesetzt wird“, wunderte er sich. Das Hallenbad-Argument führte auch Samtgemeindebürgermeister Björn Gehrs ins Feld, der in seiner Stellungnahme darauf hinwies, dass „zwei so große Projekte nicht zeitgleich abgewickelt werden können, weil dafür unsere Kapazitäten nicht ausreichen“.Schließlich gelang es Wilhelm Mestwerdt (SPD) mit einer Ergänzung des Antrags seiner Gruppe für einen Konsens und einvernehmliche Zustimmung zu sorgen: Der Beschlussvorschlag wurde ergänzt um den Zusatz: „Eine Überforderung der Verwaltung durch zeitgleiche Ausführung von Rathaus und Hallenbad wird vermieden.“ Wenn der Samtgemeinderat zustimmt, sollen die Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden.