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Romeo und Julia im Schmerz der Moderne

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Das Licht geht aus. Der Spot ist auf jeweils eine der fünf schlafende Personen auf der Bühne gerichtet. Jeder einzelne ist geplagt von Symptomen der Neuzeit: Überforderung, Leistungsdruck oder dem Zwang zur Selbstoptimierung. Die Diagnose lautet: Burn-out. So beginnt das Theaterstück „Romeo und Julia“ der Bremer Shakespeare Company, das Mittwochabend in der Walsroder Stadthalle aufgeführt wurde. Der Kulturverein Tribuehne hatte zur Aufführung eingeladen und gut 300 Gäste sahen ein Stück der besonderen Art.Der Ort des Geschehens ist nicht das italienische Verona des 16. Jahrhunderts, sondern ein Sanatorium im 21. Jahrhundert. Drei Männer und zwei Frauen sind dort stationär aufgenommen. Ihre Art der Therapie: Das wohl berühmteste Theaterstück Shakespeares „Romeo und Julia“ nachzuspielen, um so wieder einen Zugang zu ihren verborgenen Gefühlen zu finden.Der Patient Benjamin Volare, gespielt von Peter Lüchinger, ist begeistert, will sofort loslegen, doch seine Zimmergenossin ermahnt:  „Moment, wir müssen erst einen Spielkreis bilden!“ Und nicht nur das will bei Patienten der Neuzeit definiert sein, auch das morgendliche Qigong-Training muss vor dem Start in das Stück erst absolviert werden, um die innere Mitte zu finden. Danach kann es losgehen mit der Aufführung und der anderen Art  der Therapie.(ausführlicher Artikel in der WZ-Ausgabe vom 16. Januar 2015)

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